Alles begann bei mir schätzungsweise um das Jahr 1974...

Meine Omi hatte damals für Ihre Enkelkinder eine Carrera-Rennbahn, die jedes Weihnachten für 3 Tage in ihrem Wohnzimmer aufgebaut wurde. Wir waren begeistert!!! Es gab einen roten Ferrari Dino und einen weißen Porsche C6 und die Stromabnehmer waren immer unser größter Konkurrent...

Doch mit den Jahren hatten wir auch viele andere Interessen an Weihnachten. So geriet die schöne alte Carrera-Rennbahn in Vergessenheit.

Irgendwann wurde sie dann meinem ältesten Cousin vermacht.

Etwa 20 Jahre später entfachte in mir bei einem Besuch in München das Rennfieber wieder... da gab es doch so ein tolles Angebot in einem großen Kaufhaus, ich zückte meine EC-Karte, zum Leidwesen meiner damaligen Freundin, und kaufte mir eben diese Grundpackung der Carrera Exclusiv Serie, wie sie schon meine Omi als Carrera 124 besessen hatte. Dazu einen Trafo und einen mechanischen Rundenzähler, den man wie ich später merkte, nicht einmal mit einem Resetknopf ausgestattet hatte... So kann man auch einsparen!

Manchmal durfte ich jetzt, wenn ich besonders nett zu meiner Freundin war, die Rennbahn für einige Tage aufbauen. Aber nach einigen Runden kam immer wieder der Frust: Es fehlten einfach noch etliche Meter und es war auch nur selten jemand da, der gegen mich fuhr. Also packte ich den Karton wieder auf den Schrank, wo er langsam verstaubte.

Einige Jahre später rief mich eines Tages mein Bruder an, der sich der Carrera Universal verschrieben hatte, ob ich denn am kommenden Wochenende nicht Lust hätte ihn auf die Slotmania zu begleiten.

Slotmania? Was ischt denn dees?”, fragte ich unwissend, doch nach einem Satz war alles klar: “A Slotcaar isch dees, was du brauchsch om uf deiner Rennboah z’fahra!” ...ich konnte auf einmal englisch und das Rennfieber überfiel mich wieder!

Ich willigte sofort ein, holte mir noch unterwürfigst die Genehmigung meiner Freundin, oh oh, aber ich durfte dann sogar mit.

Es war der Wahnsinn!!! So viele “Idioten” (Rennbahnbegeisterte) fachsimpelten und ich verstand gar nichts, aber es war sehr beeindruckend!!! Von den tollen Autos gar nicht zu reden!!!

Aber nachdem ich nur ein kleines Budget erhalten hatte, kaufte ich mir 2 gebrauchte Parma Käfer für je 10 DM, 2 Päckchen Geraden und 5 Kurven. Ich war stolz wie Oskar... zumindest bis ich zuhause war. Aber ich durfte die Rennbahn trotzdem aufbauen.

Jetzt kam ab und zu mein Vermieter Klaus zu uns in die Wohnung und wir fuhren das eine oder andere heiße Rennen bei einem guten Glas Rotwein.

Irgendwann musste ich die Rennbahn wieder abbauen und sie schlummerte wieder auf ihrem verstaubten Platz auf dem Schrank.

Im Dezember 2002 bekam ich Besuch meiner letzen Freundin und ihres Sohnes. Da kam mir doch gleich die Carrera-Bahn in den Sinn

---> ein kleines Oval aufgebaut, 4-jähriger Junge glücklich!!!

Dann mussten die Beiden leider wieder nach Hause. Aber das Oval stand noch und ich hatte Platz in meinem Wohnzimmer! Also nicht lang rumgeschaut und alles was ich hatte aufgebaut.

Nach einigen Tagen mussten dann neue Wagen und noch ein paar Schienen her, um etwas mehr Spannung auf die Strecke zu bekommen.

Stolz präsentierte ich meinen Freunden bei einem Café-Besuch meine neu erstandenen Slotcars. Ein Bekannter der zufällig auch anwesend war, lud mich ein am darauf folgenden Samstag mit seinen Freunden ein Rennen auf seiner ca. 20 m langen, 4-spurigen Rennbahn zu fahren.

---> Neue Autos eingepackt und hingefahren.

Ich war hin und weg!!! Gigantisch diese Bahn!

Meine Carrera-Autos waren zwar schnell, aber in den Kurven hatten sie keine Chance gegen seine Nincos und Flys. So etwas mußte her.

So wuchs mein Fuhrpark stetig. Erst waren es 10 Autos, dann 11, dann 12... etc.

Mit der Autoanzahl wuchs auch permanent meine Rennbahnlänge von anfangs 15 m auf bis zu über 30 m. Allerdings leider nur 2-spurig.

Dann besorgte ich mir ein Testprogramm für meinen Laptop zur Zeitnahme. Die Anleitung für die Lichtschranke war gleich mit dabei. Jetzt machte es erst richtig Spaß! Ich fuhr gegen Klaus oder allein gegen meine Bestzeit und es wurde einfach nicht mehr langweilig. Ich lud Freunde ein, die auch sehr viel Spaß am Rennfahren hatten.

Dies brachte mich auf eine Idee!

Wir gründen einen VEREIN!!!